Karin unterwegs Pasta Rezepte

Die ‘rosa dell’Isonzo’

3. Januar 2019

Fast zu schön zum Essen!

Im Frühling dieses Jahres habe ich die Radicchio-Rosen im Gemüseladen um’s Eck, in Grado, entdeckt und verkostet. Begeistert von der Schönheit und vom zarten Geschmack, möchte ich euch die Entstehungsgeschichte dieser Prachtstücke nicht vorenthalten.

Allora ….. Im Septemberurlaub kaufte ich wieder Gemüse en masse ein – in genau diesem Gemüseladen und tat mein Interesse an der ‘Rose’ kund. Die junge, nette Verkäuferin gab mir eine Visitenkarte und ermunterte mich, doch Kontakt aufzunehmen und ein Treffen am Hof zu vereinbaren.

Wie sich dann herausstellte ist Francesca die Tochter der Gemüsebauern, und ein Besuch vor Ort wurde für nächsten Tag ausgemacht. Oft sind wir schon bei den riesigen Feldern und vielen Bauernhöfen in Fossalon, zwischen Grado und Monfalcone, vorbei gefahren. Immer wieder weisen Schilder auf die verschiedenen Höfe mit Direktverkauf hin. 

Das Navi leitet mich – die Straßen werden immer kleiner, führt mich mitten rein in die Kanäle, Felder hin zum Bauernhof der Familie Bibalo.

https://www.facebook.com/Societ%C3%A0-Agricola-Bibalo-di-Bibalo-Maurizio-c-681247358731998/ 

Francesca und ihrer Mutter empfangen mich freundlich, und wir fahren zu den Feldern. Von weitem kann man schon die Erntehelfer erkennen, die kniend im Feld arbeiten. Felder mit Fenchel, Salat, Mangold und Radicchio sind zu sehen.

Die Autos werden abgestellt und ein Mann nähert sich uns – der Vater von Francesca, einer der Landwirte, der sich auf die Züchtung dieser Rose spezialisiert hat. Er nimmt sich Zeit, zeigt mir alles und erklärt mir den Werdegang der ‘rosa dell’Isonzo’.

 

Die Rose, eine spezielle Sorte des Radicchios

Der Samen wird im Frühling gesät, die Radicchiopflanzen sind sehr robust, auch heiße Sommer überstehen sie.  Bewässert wird mit Süßwasser aus den Seitenarmen des Flusses Isonzo, vielen auch bekannt als Soca (slowenische Bezeichnung), welche südlich von Monfalcone, also unweit von diesem großen Gemüseanbaugebiet Fossalon, in den Golf von Triest mündet. 

Nach den ersten Frösten im November, Dezember werden die Pflanzen, die zu diesem Zeitpunkt einem ‘normalen’ Radicchio ähneln, ausgegraben, in Kisten verstaut und in Zelte gebracht. Sie werden dort für ca. 10 Tage in warmen Wasserbädern und bei einer Lufttemperatur von ca. 15 Grad gehalten, das Wasser kommt vom hauseigenen Brunnen der ca. 90 m tief ist und noch ein Kriegsrelikt ist. Durch diese Temperaturen beginnt die Pflanze erneut zu wachsen – und es entstehen diese Rosen.

Die Blätter haben verschieden Rottöne – von rosa bis dunkelrot, fast violett. 

Zartbitter im Geschmack und knackig kann man diese samtigen, fleischigen Blätter roh genießen – für mich ein besonderer Genuss! 

Ich verteile die Rosen im Ganzen oder etwas zerkleinert auf einem großen Teller, träufle etwas Olivenöl darüber und würze mit groben Meersalz. Mit den Fingern diese Köstlichkeit genießen! 

Sie werden aber auch eingekocht und zu Käse oder Fleisch serviert; in Risotti verarbeitet ; als Beilage verwendet …

Nach den Bildern findet ihr ein Rezept von mir, ein weiteres stelle ich zusätzlich zu den Rezepten ein.

 

Gnocchi mit Gorgonzolasauce, gebratenen Birnen und der 'Rosa dell'Isonzo'

Zutaten für 4 Personen

  • Gnocchi lt. meinem Grundrezept herstellen (siehe Pasta, Risotti) oder kaufen
  • 300 g cremigen Gorgonzola
  • 3 große, süße Birnen (z.B. Williamsbirne, Abate Fetel..)
  • 5 EL Butter
  • 1 Zitrone
  • 3 Zweige Rosmarin
  • 3-4 EL Braunzucker
  • Rosa dell'Isonzo oder Radicchio
  • Salz, weißen Pfeffer

Die Gnocchi in Salzwasser kochen und abseihen.

Für die Sauce 2 EL Butter in einer Stielpfanne erwärmen, den würfelig geschnittenen Gorgonzola dazugeben und langsam zergehen lassen. Mit weißem Pfeffer würzen.

Die Birnen waschen, entkernen und in ca. gleich große Stifte schneiden. Diese in der restlichen Butter, gemeinsam mit den Rosmarinzweigen anbraten. Den Braunzucker darüber verteilen, gut vermischen und karamellisieren.

Die Radicchio-Rosen waschen und etwas zerkleinern.

Die Gnocchi mit der Gorgonzolasauce vermischen, auf Teller anrichten. Darüber verteilt man die Birnen, salzt und pfeffert sie und streut den Radicchio darüber. 

Beim Essen darauf achten, dass ihr bei jedem Bissen ein Bisschen von allem auf der Gabel habt. Der leicht bittere Geschmack und die knackige Konsistenz ergänzt sich mit den weichen Gnocchi und den restlichen Zutaten wunderbar. 

Bon Appetit!

Karin´s Genusstipp:

Wir lassen uns einen etwas kräftigeren Weißwein dazu schmecken, da die Gorgonzolasauce doch etwas intensiv ist. Dieses Mal: Ürziger Würzgarten, Riesling vom Weingut Dr. Loosen, Mosel.

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