Es ist fünf Uhr morgens, und ich stehe beim Kreisverkehr, Einfahrt Zentrum Grado.
Mit dabei mein Fotoapparat und eine Flasche Engelszeller Nusslikör.
Was ich vorhabe????
Ich warte auf Andrea Felluga, Gradeser mit Herz, Leib und Seele.
Als Endverbraucher, sehr guter Kunde diverser Wochenmärkte in Linz und im Rest der Welt, interessiert mich auch die ‚andere‘ Seite des Geschehens.
Andrea, unterwegs für ‚Non solo frutta‘ Grado, bekommt am Vortag die Bestellungen der Restaurants und startet sehr früh am Morgen mit seinem Lieferwagen Richtung Udine, zum Obst- und Gemüsegroßmarkt – und dieses Mal darf ich mit!
Es haben sich zwei gefunden, die trotz der frühen Stunde, schon gerne quasseln. Grado, Restaurants, Essen, Kochen, unsere Familien ….. Begriffe, die ich auf italienisch nicht weiss, umschreibe ich, rede, wie immer, mit Händen und Füssen – aber es passt.
Wir fahren raus aus Grado – auf der schönsten Straße der Welt, wenn man aus der Gegenrichtung kommt -nämlich reinfährt nach Grado.
Palmanova, Auffahrt Autobahn, Abfahrt Udine, Ankunft Großmarkt.
Erster Espresso. Wir sind nicht die ersten Gäste des Tages. Die Bar, also das Café, sperrt bereits um 03.30 Uhr auf! Die Einkäufer kommen früh hier her, um die Ware zu besorgen und um zeitig wieder retour – im Restaurant oder Geschäft – zu sein.
Wir sind gestärkt und treten ein in die heiligen Hallen; es ist kühl hier drinnen, es riecht nach reifen Früchten. Andrea stellt mich dem Zuständigen vor, erklärt kurz was ich hier mache und geht seinen Einkäufen nach.
Ich sauge die Stimmung der Halle in mich auf; Obst und Gemüse von nah und fern, angekommen mit Flugzeugen, Schiffen oder Lastwägen, wird zum Verkauf angeboten; Restaurantbesitzer diskutieren, probieren die Ware, gehen herum; andere wieder hetzen zielstrebig von einem Verkäufer zum anderen; kleine Gabelstapler transportieren Kisten, Paletten; ich fotografiere und beobachte.
Ich unterhalte mich mit einem Kärntner. Er ist schwer begeistert von dem Großmarkt in Udine – der Markt in Padua sei zwar größer, aber hier seien sie netter und unkomplizierter. Er kommt dreimal die Woche, kennt schon die Lieferanten und stellt die Ware an einige Geschäfte in Kärnten zu.
Andrea zischt ebenso zwischen den Verkäufern hin und her, bestellt, bezahlt.
Das Gekaufte wird zu seinem Lieferwagen gebracht.
….und schon sind wir fertig. Ab nach Hause, die Restaurants warten auf frische Ware.
Als kleines Dankeschön für diesen Ausflug in eine andere Welt gibt es den Engelszeller Nussschnaps. Andrea ist ein Fan von Graz, hat viele Freunde dort. Vielleicht kommt er ja demnächst einmal nach Linz, auch wir Oberösterreicher sind ein nettes Volk…..der Ehemann und ich würden uns freuen.
… so geschehen im Juni 2018
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